Meine Geheimrezepte für die kalte Jahreszeit
Die kalte Jahreszeit bringt jedes Jahr auch Veränderungen im Stallbetrieb mit sich: Die Graskoppeln werden geschlossen und der Winterauslauf wieder in Schwung gebracht , Heuraufen am Paddock Trail befüllt, für das eine oder andere Pferd die Decken hervorgesucht und, und, und …
In diesem Blog möchte ich Euch ein wenig näherbringen, wie ich in diese Zeit starte, was für mich dabei wichtig ist und welche Erfahrungen ich bisher gemacht habe. Mag sein, dass manch einer darüber meint: „So ein ,Gekasperle‘!“ – aber vielleicht ist ja für den einen oder anderen ein wertvoller Tipp dabei.
Viele – insbesondere ReiterInnen mit Turnierambitionen – nützen die Winterzeit gern, um fleißig neue Lektionen zu üben, damit man im nächsten Jahr beim Turnierstart in die höhere Klasse starten kann. Anders sieht es bei einem Freizeitreiter aus, wenn er keine Halle, oder ein Viereck mit Flutlichtanlage hat – da kehrt dann doch etwas Ruhe ein, und auch das hat sein Gutes.
Wie gehe ich persönlich damit um? Nun – das Training läuft bei mir zwar weiter, aber nicht mit großer Intensität. Wichtig ist mir, dass meine Pferde bewegt werden. Denn ich merke schon, dass – auch wenn sie einen Paddock Trail zur Verfügung haben – sie lustiger und oft bewegungsfreudiger als im Sommer bei höheren Temperaturen sind. Und klar, die Wiese zum richtig „Gasgeben“ fehlt auch.
Bei tieferen Temperaturen können sich Pferde sowohl durch Bewegung als auch durch Fressen warmhalten. Mein Oldie, der ja mit seinen Gelenken schon etwas zu tun hat, bekommt dann auch schon mal Zimt in sein Futter. Zimt wärmt von innen – jetzt denken sich einige gleich an die Weihnachtszeit und an den Punsch – und hat die Gabe, den Kälteschmerz (Schifahrer wissen, wovon ich rede) zu vertreiben. Ein Teelöffelchen reicht – oder ich nehme soviel, wie zwischen Daumen und Zeigefinger Platz hat.
Wenn wir von Nässe und Kälte reden, denken viele auch ans Eindecken der Pferde. Dieses Thema sorgt Jahr für Jahr viele Diskussionen – und es prallen auch höchst unterschiedliche Meinungen aufeinander. Mein Standpunkt ist: Bitte entscheidet individuell für jedes Pferd! Ich z.B. habe sehr lange nicht zugedeckt – doch als meine Trakehner Stute bei ca 2 Grad Celsius zitternd vor mir stand, eh schon kaum was auf den Knochen, da griff ich auch zur Decke.
Ich decke aber gerne ab, wenn es tagsüber die Temperaturen erlauben – wenn es also keine Minusgrade hat bzw. wenn die Sonne scheint. Denn die Sonne ist enorm wichtig für Pferde, sie fördert das Immunsystem, regt die Bildung von Vit D an. Aber, könnt Ihr jetzt sagen In jedem Futter ist doch schon Vit D zugesetzt! Mag sein – doch die Sonne kann mehr, sie bringt auch Freude, gute Stimmung 12. Aber wenn man schließlich doch eine Decke verwendet, sollte sie selbstverständlich eine gute Passform haben!
Mit Kälte verbinden wir auch Husten und Erkältung, sowohl beim Reiter als auch bei den Pferden. Über Kräuter gegen den Husten habe ich schon letzten Dezember einen Blog geschrieben – frei nach dem Motto „Gegen alles ist ein Kraut gewachsen!“ (hier übrigens der Link dazu).
Heute möchte ich auch noch mein Geheimrezept mit Euch teilen – eines der stärksten Antibiotika, welches die Natur hat – und das mir, meine Familie, Freunden und natürlich auch meinen Pferden in dieser Schnupfen- und Hustenzeit stets sehr gut hilft: Es ist der Krenn, oder auch Meerrettich genannt, in Kombination mit der Kapuzinerkresse.
Im Herbst setze ich beides in extra in 70% Alkohol an. D.h. ich ernte meine im Garten angesetzte Kapuzinerkresse (Blätter, Blüten und auch die Früchte), zerkleinere sie, gebe alles in eine ausgewaschene Glasmilchflasche und übergieße sie mit Alkohol. Das gleiche mache ich mit dem Krenn. So lasse ich beide Flaschen stehen (bitte zwischendurch immer wieder schütteln). Nach 10 Tagen abseihen und beide Flüssigkeiten mischen – fertig ist das natürliche Antibiotikum, das man tropfenweise selbst einnehmen oder auch dem Pferd geben kann.